Heileurythmie wurde 1921 von Rudolf Steiner auf Anfrage von Ärzten für die Prävention und zu Heilzwecken gegeben. Sie beruht auf kunstvoll gestalteten Bewegungsformen von Sprach- und Bewegungskräften im Raum. Die wiederholt geübte rhythmische Bewegung und Gebärde wirkt ordnend nach innen bis tief in die Organe zurück. Dadurch wird die unbewusst bleibende Selbst-Organisation unterstützt.
Das bewusst künstlerische Erleben in diesen Bewegungen spricht alle 12 Sinne an. Darüber hinaus wird eine heilsame Neuordnung aller Funktionen in den Organen angeregt und darüber hinaus auch die individuelle Bewegungsgestaltung. Die Heileurythmie wird im Krankheitsfall, in der Rehabilitation oder zur Nachsorge vom Arzt verordnet. Vorbeugend eingesetzt, regt sie gesunde Entwicklungen an.
Als hygienische Eurythmie dient sie der Gesunderhaltung – hilfreich anwendbar ist sie schon bei ersten Störungen wie Blockaden, Bewegungseinschränkung, Koordinationsstörungen, Schwindel, Gedächtnis-, Hör- und Sehschwächen.
Atemtherapie – Quelle: Prof. Ilse Middendorf (1910 – 2009):
- Der Atemfluss wird durch Bewegung angeregt, dadurch vertieft sich die Atmung.
- Durch Dehnung und Lösung wird die Durchlässigkeit gefördert.
- Bewegung wird differenziert erlebt, so dass sie vom Ich ergriffen, beeinflusst, gestaltet oder auch neu koordiniert werden kann.
- Der Atem gilt als Ursprung von Bewegung.
- Atemsubstanz entsteht – Atemraum wird erfahren – Innenwahrnehmung entsteht.
Entwickelte Atemsubstanz wird erfahrbar – sie wirkt tragend, bleibt abrufbar.
Ziel ist es:
- Atemräume substantiell aufzubauen und sie dadurch erfahrbar zu machen,
- den eigenen Ur-Rhythmus im Atem zu finden,
- eine vom Atem getragene Bewegung zu fördern, sie wird als mühelos erlebt.
- Anwesenheit und Geistesgegenwart (Präsenz) zu entwickeln.
Heileurythmie und Atemtherapie ergänzen sich in wirkungsvoller Weise. Die gesunde Balance in der Persönlichkeitsentwicklung wird grundlegend unterstützt.